SCHNALSER SLOW FOOD
Spezialitätenwochen
7. - 29. September 2024
7. - 29. September 2024
Schnalser Slow Food Spezialitätenwochen
Das Schaf gehört zum Schnalstal wie die Spatzen zum Norbert, die Berge zum Reinhold und die Dorffeste zum Luis. Das sanfte Herdentier ist hier allgegenwärtig; seit jeher bot es den Talbewohnern allerhand Nützliches für den harten Bergbauernalltag, und auch heute noch findet es sich in jedem Stall und auf jeder Weide, in Kochtöpfen, auf Speisekarten und im Kleiderschrank. So ist es nicht verwunderlich, dass es alljährlich anlässlich der grenzüberschreitenden Transhumanz im September auch kulinarisch ins Rampenlicht gestellt wird: die Schnalser Slow Food Spezialitätenwochen vom 7. bis 29. September.
Passend zur jahrtausendealten Tradition der Heimkehr der Schafe, von den saftigen Sommerweiden im österreichischen Vent über hochalpine Jöcher und ewige Gletscher zurück ins Schnalstal, laden seine Gastronomen zu den beliebten Schafwochen. Auch wir am Eishof sind wieder mit zwei schepsernen Gerichten mit Lammfleisch vom Infanglhof im Pfossental und vom Schönweghof in Altratheis dabei. Bei der Auftaktveranstaltung Genussmeile im Kreuzgang der Kartause im berühmten Dorf der Stille am 7. September, servieren wir zusammen mit vier anderen Schnalser Gastronomiebetrieben ein fünfgängiges Menü, in dem das Schnalser Schaf die Hauptrolle spielt. Dazu werden edle Vinschgauer Tropfen eingeschenkt. Das Schnalser Schaf – raffiniert, neu, a bissele onderscht interpretiert.
Nachhaltigkeit, Naturverbundenheit und Regionalität sind im Schnalstal kein touristischer Trend, sondern überliefertes und gelebtes Selbstverständnis. Das Schnalser Schaf ist daher seit 2021 ein Presidio Slow Food, ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Qualitätssiegel, das weltweit über 5.000 landwirtschaftliche Einzigartigkeiten vereint und dabei die biokulturelle Vielfalt und das Tierwohl schützt. Noch in den 1960er Jahren war das Schnalser Schaf die wichtigste Rasse, die in Südtirol gehalten wurde; heute dagegen gibt es bei starkem Rückgang nur noch 1.500 Exemplare im gesamten Tal.
Die Schnalser Schafe sind ein Presidio, das Grenzen überwindet, zwei Länder vereint und eine Strecke von 44 km und 5.000 Höhenmetern zurücklegt. Ihre mittlerweile in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommene Wanderweidehaltung ist der harte Verdienst der Schnalser Bäuerinnen, Bauern und Hirten.
pic.credits: IDM Südtirol | Benjamin Pfitscher, Gudrun Muschalla, Mint Mediahouse